Wappen Werleshausen
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Evangelische Kirchengemeinde Werleshausen

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Chronik

Es ist anzunehmen, dass nach der Christianisierung des Eichsfeldes eine Kirche vom Kloster Fulda gebaut wurde und das Priester Gottesdienst hielten. Werleshausen gehörte zum Sedes Heiligenstadt. Vor der Reformation wurden die Priester mit Zustimmung des erzbischöflichen Vertreters in Heiligenstadt vom Kirchenpatron, dem Senior der Gesamtfamilie von Hanstein, eingesetzt und unterhalten. Bis 1802 war die Familie von Hanstein allein für die Einsetzung der evangelischen Pfarrer und Unterhaltung derselben wie der Kirchen und Pfarrhäuser in ihrem Gebiet verantwortlich, da es im Kurfürstentum Mainz keine evangelische Oberbehörde gab.

Nach der Reformation (1517) nehmen die Rittergeschlechter auf dem Eichsfeld bald die neue evangelische Lehre an. Die Familie von Hanstein, bereits 1540 evangelisch, findet bei dem Landgrafen Phillip von Hessen, dem Herzog v . Braunschweig-Lüneburg, und dem Kurfürsten von Sachsen, die auch evangelisch sind, Unterstützung. Daher ist es auch zu klären, dass in den Hansteinischen Gerichtsdörfern sehr früh die evangelische Lehre eingeführt wird. In Werleshausen sind bereits 1565 und 1579 evangelische Pfarrer tätig. Die Namen sind nicht bekannt.

In den Wirren des 30-jährigen Krieges wurden in Werleshausen abwechselnd evangelische und katholische Gottesdienste abgehalten. Aus den Beschlüssen zum Westfälischen Frieden von 1648 ergab sich die Zugehörigkeit des Kirchspiels Werleshausen mit Neuseesen und Lindewerra zum evangelischen Glauben.

Der erste Pfarrer, der nach dem 30-jährigen Krieg in Werleshausen namentlich bekannt ist, heißt Pfarrer Hermann Birkenstamm. Er war von 1648 oder 49 bis 1668 im Amt. Das erste noch vorhandene Kirchenbuch in Werleshausen beginnt 1670. Während der Amtszeit des Pfarrers Georg Friedrich Croll von 1687 bis 1729 herrschte in Werleshausen eine Choleraepidemie, von der besonders berichtet wird. Auch wurde die Kirche in Lindewerra 1722 renoviert.

Joh. Christian Rumpach war von 1778 bis 1831 Pfarrer im Werleshäuser Kirchspiel. Zu seiner Zeit wurde die jetzige Kirche von 1803 - 1805 gebaut. Die alte Kirche war zu klein geworden, deshalb wurde an der selben Stelle eine neue errichtet, die aus eigenem Kirchenvermögen und Spenden bezahlt wurde. In der Amtszeit dieses Pfarrers findet die erste Kirchenvisitation durch das königl. Consistorium der Provinz Sachsen zu Magdeburg statt. Außerdem wird 1819 die Amtskleidung der Pfarrer eingeführt. Pfarrer Rumpach wurde als letzter auf dem Kirchhof neben der Kirche begraben. 1831 wurde der jetzige Friedhof angelegt. Pfarrer Georg Christian Rühling 1838 bis 1877 soll als letzter Pfarrer die Pfarrländereien selbst bewirtschaftet haben. Die Besoldung der Pfarrer durch den Staat erfolgt erst Ende des 19. Jahrhunderts. Pfarrer Paul Richter war von 1893 bis 1930 Pfarrer in Werleshausen; sein besonderer Verdienst ist die Zusammenstellung der Kirchenchronik.

Nur noch bis 1952 betreut der Werleshäuser Pfarrer Gotthold Gueinzius die Tochterkirche in Lindewerra, die mindestens 400 Jahre zum Kirchspiel Werleshausen gehörte. 1953 führte er zum letzten Mal die Konfirmation in Lindewerra durch, danach war es durch die Befestigung der Grenze nicht mehr möglich

Bis zum 1. Januar 1974 gehörte das Kirchspiel Werleshausen juristisch zur evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, Sitz Magdeburg. 1974 erfolgte die Übernahme durch die evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck, von der bereits ab 1945 eine Betreuung erfolgte. Ein Patronat der Familie von Hanstein besteht bis heute, wird aber nicht wahrgenommen.

Eine Umfangreiche Renovierung der Kirche erfolgte in mehren Abschnitten am Dach und im Innenraum 2003 - 2004 und am Turm 2005. 

Zum 1.6.2010 wurde das bisherige Kirchspiel Werleshausen - Unterrieden - Neuseesen aufgelöst. Unterrieden wurde dem Kirchspiel Oberrieden - Wendershausen zugeschlagen; Werleshausen und Neuseesen bilden nun eine halbe Pfarrstelle.

Zum 30.9. 2017 ist das Kirchspiel Werleshausen aufgelöst. Ab den 1.10.2017 gehört Werleshausen und Neuseesen zum Kirchspiel Witzenhausen. Beide Kirchengemeinden behalten aber ihre Eigenständigkeit, das bedeutet jeder hat noch einen eigenständigen Kirchenvorstand.

Quellen: 1100 Jahre Werleshausen, Frieda von Christen, 1976
                 Vergangenen Zeiten; Aus der Geschichte der Dörfer Werleshausen, 
                 Neuseesen und Lindewerra. Pfarrer Richter 1929 

Pfarrer*in in Werleshausen

1649 bis 1668 Hermann Birkenstam
1668 bis 1687 Sebastian Weber
1687 bis 1729 Georg Fried. Croll
1729 bis 1734 Joh. Adam Scheilhaas
1735 bis 1747 Zacharias Nicl. Dörre
1747 bis 1778 Christian Zar. Görmar
1778 bis 1831 Joh. Christ. Friedr. Rumpach
1838 bis 1877 Georg Christian Rühling
1878 bis 1892 Franz Ludw. Wilh. Eugen Rambeau
1893 bis 1930 Paul Friedrich Richter
1930 bis 1939 Pfarrer Hintorf
1939 bis 1941 Pfarrer Höroldt (im 2. Weltkrieg gefallen, Gedenktafel in Kirche)
1941 bis 1947 Rüdiger von Hanstein
1947 bis 1956 Gotthold Gueinzius
1956 bis 1959 Vertretung Pfr. Borschel (Oberrieden) und Pfr. Wachter (Berge)
1960 Pfarrer Goerten (Herzanfall auf der Kanzel)
1960 bis 1967 Pfarrer Riemann (BSA, nach seiner Zur-Ruhesetzung)
1967 bis 1968 Vertretung Pfarrer Borschel
1968 bis 1972 Prof. Dr. Friedrich Wintzer
1.4.1972 bis Okt. 1977 Dr. Reinhold Lanz
1.1.1978 bis Aug. 1982 Dr. Eberhard Schwarz
1.9.1982 bis 21.11.1982 Pfarrerin Hannelore Schwarz (Ehefrau von E. Schwarz)
Nov. 1982 bis Jan.1984 Vertretung Pfr. Merkel (Oberrieden)
15.1.1984 bis 30.10.1994 Karl Heinz Soldan
1.11.1994 bis 28.2.1995 Vertretung
Pfr. Hochschorner (Ermschwerd)
1.3.1995 bis 31.7.2009 Ulrich Weidner
1.8.2009 bis 31.5.2010 Daniela Plzack-Brack (Vakanz-Vertreterin)
1.6.2010 bis 30.11.2011 Dorothea Wecker
1.12.2011 bis 15.03.2012 Vakanz
Pfr. Schanze, BSA
16.3.2012 bis 31.08.2020 Martin Laakmann
ab 1.9.2020 Kerstin Ortmann